Jugendmusikschule Bad Waldsee – 50 Jahre

50 Jahre Freude am Musizieren – Jubiläumsfeier der Jugendmusikschule

Das Haus am Stadtsee war am Samstagabend vollbesetzt. Rund 270 Freunde, Förderer und Mitglieder der Jugendmusikschule (JMS) Bad Waldsee waren gekommen, um mit Grußworten und vor allem viel Musik das 50-jährige Jubiläum zu feiern.

Was wiegt in einem Bericht über das 50-jährige Jubiläum einer Musikschule stärker – sind es die Grußworte all jener Menschen, ohne deren Wirken die 50-jährige Erfolgsgeschichte nicht möglich wäre, oder sind es die Vorträge der Musikschüler, die eindrücklich Zeugnis dieser 50-jährigen Erfolgsgeschichte geben? Ein Dilemma vor dem wohl auch die Organisatoren der Jubiläumsfeier standen, dies aber mit einer ausgewogenen Mischung meisterten. Sechs Solisten und sechs Ensembles mit ganz unterschiedlicher Besetzung sorgten für ein musikalisches Potpourri aus ernster und Unterhaltungsmusik. Gerade letztere dominierte in den Auftritten der Streichergruppe um Salome Hänsler und beim Saxophonquartett von Thomas Scholz. Beide zeichneten sich für die entspannte Atmosphäre bei der geselligen Zusammenkunft im Foyer verantwortlich. Beim Programm im großen Saal wechselten sich die Redebeiträge und die Musikdarbietungen in schöner Konstanz ab. Aus der Vorstandschaft des Vereins kamen zu Wort der 1. Vorsitzende Mario Pfob, der Schulleiter Ulrich Triebel, der Geschäftsführer Alfred Maucher und in Doppelfunktion als Beisitzer und Oberbürgermeister Matthias Henne. Während Henne die Unterstützung der JMS mit städtischen Haushaltsmitteln hervorhob, legte Pfob sein Augenmerk auf die Bedeutung von Musik im seinem persönlichen Leben, aber auch für die Menschen im Allgemeinen. Triebel und Maucher widmeten ihre Beiträge der 50-jährigen Geschichte der JMS. War es bei Triebel eher die chronistische Darstellung, so legte Maucher sein Augenmerk auf die 50-jährige Erfolgsgeschichte und zog den kecken Vergleich mit 50-Jahre IKEA: große Nachfrage, hohe Qualität, erfolgreich und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Gehe man 50 Jahre zurück, erläuterte Maucher, so ging es zunächst einmal darum, dass die JMS eine bildungspolitische Anerkennung erhielt. Deshalb argumentierte seinerzeit Bürgermeister Rudolf Forcher – er war bei der Jubiläumsfeier anwesend – „Aus unserer Sicht kann Bad Waldsee auf diese Einrichtung nicht verzichten“. Die 50 Jahre JMS geben Forcher recht, doch ohne Lehrer, Vereinsvorstände, Eltern und vor allem Musikschüler, die mit Freude und Engagement den Unterricht besuchen, wäre es zu keiner 50-jährigen Erfolgsgeschichte geworden, so Maucher. Früchte dieses Unterrichts zeigten die Ensembles und Solisten des Abends. Solovorträge gab es von Noah Kösler an der Trompete, Philipp Rottweiler am Saxophon, Luca Merk am Flügel, Greg Oberhofer an der Klarinette, Anna Müller an der Querflöte und Jule Unger mit Gesang. Den musikalischen Auftakt des Abends machte ein sangesstarker Kinderchor mit der Filmmusik von Pippi Langstrumpf. Am Finale des Abends stand dagegen das Männerensemble um den Perkussionisten Ralf Fricker, das mit einer umwerfenden Wucht von Paukenschlägen, Trommelwirbel und Beckenklang begeisterte. Beeindruckend war ein Crossover Project der Streicher- und Perkussionensembles. Im Stück „Baba Yetu“ trieb viraler Einsatz der Perkussionisten die wuchtig aufspielenden Streicher. Unter dem Motto „Barock meets Pop“ hingegen zeigte ein Gitarrenensemble um Jens Richter das breite Spektrum von der klassischen spanischen Gitarre bis zum Einsatz der E-Gitarre in der Popmusik. Im Stück „Je ne parle pas français“ von Namika begeisterte Lina Scherer mit dem Gesangspart.

Die bei der Jubiläumsfeier erlebbare Erfolgsgeschichte der JMS bestätigte auch Helmut Heydt, der als Vertreter des Kreismusikverbandes vor allem den Lehrern große Anerkennung aussprach. Bei seiner mitreißenden Rede, die auch gesellschaftspolitische Aspekte beleuchtete, zeigte der starke Applaus die Zustimmung der Besucher.

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