Mountainbikerennen Saubadtrail 2021

Teilnehmerrekord mit 158 Startern beim 4-ten Cross Country Rennen

Bei strahlendem Sonnenschein und neuen Kinderstrecken kommt die Lust am Mountainbiken


Veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 18.10.2021

Nach einem Jahr Coronapause erlebte der DAV Bad Waldsee als Veranstalter des 4. Volksbank Allgäu-Oberschwaben Cross Country Rennens einen neuen Teilnehmerrekord mit 158 teilnehmenden Radfahrerinnen und Radfahrern in den unterschiedlichsten Altersklassen. Franz Mosch, Vereinsvorsitzender des DAV war zufrieden, vor allem auch weil es das gute Wetter ohne weiteres zuließ, dass man auf eine Nutzung der Sporthalle verzichten konnte, was angesichts der Coronaregeln einen organisatorischen Mehraufwand bedeutet hätte.

Geht es traditionell bei den älteren Jahrgängen in den Wald und über den Saubadtrail, so gab es für die jüngsten Starter dieses Jahr eine nagelneue Strecke in unmittelbarer Nähe zur Sporthalle erklärt Patrick Lenich, der sich für die Organisation des diesjährigen Rennens verantwortlich zeigt. Bauaushub bildete ein ideales Terrain für einen Pumptrackparcours über den die Kids in der U7 und U9 Klasse flitzten. In dieser Klasse ist auch Jona Nägele dabei, der mit großem Bruder, Mutter und der Mannschaft des SV Reudern angereist ist. In dieser Altersklasse geht es vor allem darum, dass die Kinder ihren Spaß haben, erklärt Mutter Carmen und verfolgt wie der Sohn die Strecke meistert. Ganz anders sehen das offensichtlich aber jene Eltern, die ihren übertriebener Ehrgeiz auf die Kinder projizieren, sowie jener Vater, der seinem Sohnemann kurz vor dem Start des U11 Rennens rund ein halbes Dutzend Mal „Ellbogen raus“ zuschreit. Ein bedauerliches Phänomen, das man auch vom Fußballplatz und anderen Sportarten kennt, wie ein Mitglied des Organisationsteams bestätigt.

Die morgendlichen Nachwuchsrennen in den Altersklassen bis 13 Jahre schickte die Haisterkircher Ortsvorsteherin Rosa Eisele auf die Strecke. Ab zwölf Uhr starteten erstmals die Fahrer über 13 Jahre auf die sieben Kilometer lange Hauptrunde, die in weiten Teilen dem Saubadtrail im Wald folgt. Ein Aspekt des Waldseer Rennparcours, den Theresa Birk und Arndt Weidenhagen vom Radsportverein (RSV) Seerose aus Friedrichshafen besonders schätzen. Zwar fährt Birk normalerweise Straßenrennen und tritt so eventuell noch in die Fußstapfen von Lianne Lippert, aber für den schönen abwechslungsreichen Parcours wechselt sie auch gerne mal auf das Mountainbike. (Anm.d.Red.: Lippert ist Profiradrennfahrerin, fuhr früher ebenfalls im RSV Seerose und ist Silbermedaillengewinnerin bei den diesjährigen Europameisterschaften im Straßenrennen). Die langen Passagen im Wald begeistern beide. „Das ist Mountainbiken im ursprünglichen Sinne“ sagt Weidenhagen und sieht es als ungemeinen Vorteil, dass der Parcours den fest installierten Saubadtrail integriert. Weidenhagen ist in seinem Verein Trainer der Mountainbike Jugendmannschaft und er ist Mitorganisator des Oberschwäbischen Mountainbike Vielseitigkeits Cups, der 2021 zum zweiten Mal ausgetragen wird und den er 2019 gewonnen hat. Er belegt später im Hauptrennen Platz 4, während Birk in der U17 Klasse auf den zweiten Platz fährt. Nach den drei Runden des Hauptrennens standen auch die Stadtmeister von Bad Waldsee fest. Bei den Damen ist dies Conny Zell und bei den Herren Justus Göttel, der die 21 Kilometer über Stock und Stein in 68 Minuten schaffte.

Waren die Abläufe im Start/Zielbereich bei den Nachwuchsläufen hervorragend organisiert, so haperte es beim Zieleinlauf des Hauptrennens, dessen Sieger Noah Laschweski aus Kempten nach 57 Minuten völlig unbemerkt von den zu dieser Zeit rund 50 anwesenden Zuschauern über die Ziellinie fuhr – es war schlicht kein Kommentator vor Ort. Vor allem während der Nachwuchsrennen am Vormittag waren deutlich mehr Fans und Zuschauer auf dem Gelände. Das große Interesse an den Nachwuchsrennen rührte sicher auch daher, dass die BAG die Startgebühren für alle Nachwuchsstarter übernommen hatte.

Das 4. Volksbank Allgäu-Oberschwaben Cross Country Rennen hat sicherlich dazu beigetragen, dass Radsport für Kinder und Jugendliche zusehends attraktiver wird. Eltern haben bereits Interesse an einer Mountainbikenachwuchsgruppe bekundet, so dass man diesen
Wunsch im DAV aufgreifen und prüfen wird erklärte Lenich im Gespräch mit der SZ am Ende einer gelungenen Veranstaltung.

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