Ausstellung der berühmten Krippe der Künstlerfamilie Sohn
Vom 22.12.2023 bis zum 07.01.2024 ist in der Kapelle in Kümmerazhofen die berühmte Zizenhausener Krippe der Künstlerfamilie Sohn zu bewundern. 2023 gelang es die sehenswerte Krippe, die normalerweise in Stockach zuhause ist, für eine einmalige Sonderausstellung nach Bad Waldsee zu holen.
Warum aber gerade Kümmerazhofen? Ein kleiner grober Blick auf die Geschichte gibt Auskunft. Im 18. Jahrhundert zog die Schreinerfamilie Sohn nach Kümmerazhofen. Im Jahr 1767 fanden im benachbarten Reute große Feierlichkeiten für die Seligsprechung der Guten Beth statt. Die Chance mit Wallfahrtsandenken das Familieneinkommen aufzubessern. Franz-Josef Sohn entwickelte die Technik mit selbstgeschnitzten Modeln Tonfigürchen der Guten-Beth zu formen und diese nach dem Brennen zu bemalen.
Die Technik wird alsbald auch zur Herstellung von Kirppenfiguren angewandt und die gesamte Familie wird in der Produktion beschäftigt – auch die beiden Söhne Anton und Fidelis.
Anton Sohn zieht schließlich nach Zizenhausen bei Stockach und nimmt die meisten der väterlichen Model mit in seine neue Werkstatt. Der begabte Anton entwickelt die Krippenfigurenherstellung weiter. Als sein Meisterwerk gilt die Reproduktion des Basler Totentanzes mit 42 Figurengruppen (zu sehen im Museum Bad Waldsee).
Der Urenkel von Anton Sohn, Theodor Sohn d.J. fertigt mit den historischen Model Krippenfiugen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese bilden die Basis für die 176 Figuren die in Kümmerazhofen zu sehen sind.
Die Sonderausstellung zeigt in sechs Schaukästen Szenen aus dem Leben Jesu. Ausgehend von der Geburt im Stall bis zum Auftritt des 12-jährigen Jesu im Tempel.
Mit den zugehörigen Bibelpassagen (Übersetzung „Gute Nachricht“ erläutere ich die nachfolgenden Impressionen.
Geburt Jesu – Verkündigung an die Hirten
Auch Josef machte sich auf den Weg. Aus Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging er nach Judäa in die Stadt Davids, nach Betlehem. Denn er stammte aus der Familie von König David. Dorthin ging er, um sich einschreiben zu lassen, zusammen mit Maria, seiner Verlobten; die war schwanger. Während sie dort waren, kam für Maria die Zeit der Entbindung. 7Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden. In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden in der Nacht. 9Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. Aber der Engel sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.« (Lukas 2, 3-12)
Zug der Könige
Jesus wurde in Betlehem in Judäa geboren, zur Zeit, als König Herodes das Land regierte. Bald nach seiner Geburt kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: »Wo finden wir den neugeborenen König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um uns vor ihm niederzuwerfen.« Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4Er ließ alle führenden Priester und Gesetzeslehrer im Volk Gottes zu sich kommen und fragte sie: »Wo soll der versprochene Retter geboren werden?« Sie antworteten: »In Betlehem in Judäa. Denn so hat der Prophet geschrieben: ›Du Betlehem im Land Juda! Du bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten in Juda, denn aus dir wird der Herrscher kommen, der mein Volk Israel schützen und leiten soll.‹« Daraufhin rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie aus, wann sie den Stern zum ersten Mal gesehen hätten. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: »Geht und erkundigt euch genau nach dem Kind, und wenn ihr es gefunden habt, gebt mir Nachricht! Dann will ich auch hingehen und mich vor ihm niederwerfen.«
(Matthäus 2, 1-8)
Anbetung der Könige
Nachdem sie vom König diesen Bescheid erhalten hatten, machten sich die Sterndeuter auf den Weg. Und der Stern, den sie schon bei seinem Aufgehen beobachtet hatten, ging ihnen voraus. Genau über der Stelle, wo das Kind war, blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, kam eine große Freude über sie. 11Sie gingen in das Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm zu Boden und ehrten es als König. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und legten sie vor ihm nieder: Gold, Weihrauch und Myrrhe. In einem Traum befahl ihnen Gott, nicht wieder zu Herodes zu gehen. So zogen sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück. (Matthäus 2, 9-12)
Flucht nach Ägypten, Beschneidung, Darstellung im Tempel
Nachdem die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum der Engel des Herrn und sagte: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten! Bleib dort, bis ich dir sage, dass du wieder zurückkommen kannst. Herodes wird nämlich das Kind suchen, weil er es umbringen will.« Da stand Josef auf, mitten in der Nacht, nahm das Kind und seine Mutter und floh mit ihnen nach Ägypten. Dort lebten sie bis zum Tod von Herodes. (Matthäus 2, 13-14)
Nach acht Tagen war es Zeit, das Kind beschneiden zu lassen. Es bekam den Namen Jesus – so wie es der Engel des Herrn angeordnet hatte, noch ehe Maria das Kind empfing. (Lukas 2, 21)
Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, die im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen. Denn im Gesetz Gottes heißt es: »Wenn das erste Kind, das eine Frau zur Welt bringt, ein Sohn ist, soll es dem Herrn gehören.« Zugleich brachten sie das Reinigungsopfer, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (Lukas 2, 22-24)
Kindermord in Bethlehem
Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, wurde er sehr zornig. Er befahl, in Betlehem und Umgebung alle kleinen Jungen zu töten, die zwei Jahre und jünger waren. Das entsprach der Zeitspanne, die er aus den Angaben der Sterndeuter entnommen hatte. So sollte in Erfüllung gehen, was Gott durch den Propheten Jeremia angekündigt hatte: »In Rama hört man Klagerufe und bitteres Weinen: Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr da.« (Matthäus 2, 16-18)
Jesus als 12-jähriger im Tempel
Die Eltern von Jesus gingen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie ihn zum ersten Mal mit. Nach den Festtagen machten die Eltern sich wieder auf den Heimweg, während der junge Jesus in Jerusalem blieb. Seine Eltern wussten aber nichts davon. Sie dachten, er sei irgendwo unter den Pilgern. Sie wanderten den ganzen Tag und suchten ihn dann abends unter ihren Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie am folgenden Tag nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Endlich am dritten Tag entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und diskutierte mit ihnen. Alle, die dabei waren, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Seine Eltern waren ganz außer sich, als sie ihn hier fanden. Die Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden.« Jesus antwortete: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?« (Lukas 2, 41-49)
Alle Bilder liegen in hoher Auflösung vor. Bei Interesse an den Bildern bitte Kontaktaufnahme per Email
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