Regen, Matsch und Party gehören zusammen
Fans des Waldstockfestival trotzen am Freitagabend dem Wetter
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 08.08.2022
Rund 500 Besucher fanden am Freitagabend den Weg zum Grillplatz Gaisbeuren, um mit dem einen oder anderen DJ eine schöne Zeit zu verbringen – egal wie das Wetter sich gerade zeigte.
Hält es oder hält es nicht? Das war am frühen Freitagabend noch die entscheidende Frage beim Blick auf den Himmel und vor allem auf die Regenradardienste der Wetter Apps auf dem Handy. Wenige Stunden später war auch diese Frage beantwortet. Doch die eingefleischten Fans des Waldstockfestivals ließen sich vom Gewitter und vom anschließenden Landregen nicht abschrecken.
Während des Auftritts des DJ-Duo‘s Twenty2 wandelte sich die Atmosphäre vom lauschigen Familienpicknick in der Waldlichtung hin zur festivaltypischen Matsch-Regen-Gute-Laune-Party. Twenty2, das sind die Brüder Marcel und Manuel Konrad aus Bad Waldsee, die bereits seit einigen Jahren als DJ’s auflegen – bisher allerdings eher in Clubs. Über die Chance im Waldstock für Partystimmung sorgen zu dürfen, waren die beiden sehr glücklich. Im Unterschied zum Club könnten die Leute hier weglaufen, wenn es Ihnen nicht gefällt. Da muss man sich also schon gut überlegen, was man spielt, erklären die beiden im Gespräch mit der SZ. Offensichtlich haben sie ihre Sache richtig gemacht, denn trotz Gewitter war die Stimmung bei den Partygästen, die auf der überdachten Bühne Schutz gefunden haben, ausgesprochen gut. Der Meinung war auch Martin Knorpp, der den beiden einen guten Job beschied. Knorpp war einer der vielen Helfer, die das Waldstockfestival erst möglich machen. Beim letzten Fest 2019 war er das erste Mal als Besucher beim Waldstock. Der Funke ist gleich übergesprungen und somit war es für ihn auch keine Frage, dass er das Festival unterstützt, als dieses Jahr via Instagramm intensiv nach Helfern gesucht wurde. In der Tat, musste nach den zwei Coronajahren einiges wieder neu in Schwung gebracht werden. Maya Vögel, zweite Vorsitzende des Waldstock e.V. und zuständig für den Helfereinsatz war überglücklich, dass es gelungen war, genügend Helfer zur Mitarbeit zu motivieren. „Wir konnten alle Schichten besetzen“, so Vögel. Dazu gehört natürlich auch der Auf- und Abbau des Festivalgeländes, auf dem es dieses Jahr zwei Neuerungen gab. Die Seasidegalerie Waldseer Künstler war entlang des Weges zum Festivalgelände aufgebaut und lud ein, nicht nur mit der musikalischen, sondern auch mit der gestalterischen Vielfalt der Waldseer Kulturszene in Kontakt zu treten. Auf dem Festivalgelände hatte die Bühne einen neuen Standort gefunden, so dass Künstler und Zuhörer näher zusammen rückten. Größtmögliche Nähe gab es jedoch aufgrund des Gewitters, als die Zuschauer Schutz auf der Bühne fanden und den DJ’s direkt über die Schulter schauen konnte. Die entspannte Stimmung wurde nur kurzzeitig getrübt, als bei YMCA schlagartig der Strom wegblieb. Auch Frank Funk wurde während seines Auftritts mehrere Male vom Stromausfall heimgesucht. Ein lautes „Oahhh“ der Fans war zu hören, als es mitten im Stück „Sing it back“ von Moloko mal wieder so weit war. Von Stromausfällen verschont blieb hingegen DJ VASCO, wohingegen sich bei seinem Auftritt inzwischen der mehr oder weniger starke Landregen eingestellt hatte. Dies war der Stimmung unter den rund 200 Zuhörern die zu dieser Zeit vor der Bühne waren+ jedoch in keiner Weise abträglich. Zur basslastigen, mit House durchsetzter Musik, tanzten die jugendlichen Fans mit Schirm, Regenschutz oder durchnässtem T-Shirt ausgelassen.
In memoriam an den Waldseer DJ Masaje wurden die Besucher aufgefordert, das Getränkepfand für die Deutsche Kinderkrebshilfe zu spenden. „Eine sehr gute Idee“ äußerste sich die Besucherin Claudia Wiecek gegenüber der SZ.
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