Wirbelnde Körper und ein riesiger Wusch
Über 1000 Besucher an zwei Abenden sind begeistert von der sechsten Künstlernacht
Wirbelnde Körper und ein riesiger Wusch
Über 1000 Besucher an zwei Abenden sind begeistert von der sechsten Künstlernacht
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 18.09.2017, Ausgabe Bad Waldsee-Aulendorf
Drei Stunden vergingen wie im Flug, als menschliche Körper, Katzen und Fische bei der sechsten Waldseer Künstlernacht durch die Luft flogen. Ein Abend voller Akrobatik, ästhetischen Bewegungen und wunderbarem Gesang. An zwei Abenden ließen sich über 1000 Besucher von einem Cabaret Programm begeistern, dass der Waldseer Johannes Warth zusammen mit den Machern von Spektrum K, Hans Ehinger und Roland Metzler auf die Beine gestellt haben.
Sie hatten Künstler des internationalen Showgeschäfts und Lokalmatadore aus Bad Waldsee zusammengetrommelt, damit nach fünf Jahren Pause die Versteigerungshalle wieder einmal mit stauenden Aaahs und Ooohs des Publikums erfüllt wird. Das Zusammentrommeln wurde wörtlich genommen und zwar von Ralle Fricker, der zusammen mit seinen Freunden die beiden Programmteile laut und rhythmisch eröffnete. Die Tänzerinnen der Ballettschule Waidacher verzauberten das Publikum mit anmutigen Bewegungen zu sphärischen Klängen. Sie stammen genauso aus Bad Waldsee, wie die Sängerin Anna Auer, die vor heimischen Publikum schon wiederholt mit dem Lied „Gabrielas Song“ begeistern konnte. Das gelang auch Wassili in hervorragender Weise als menschliche Puppe – eine Gummipuppe, beliebig formbar und doch mit einer enormen Spannkraft ausgestattet. Später sah man Wassili dann nochmals in dem Duo Battle-Beasts – zwei Männer die mit präziser Kraft Akrobatik betreiben und atemberaubender Geschwindigkeit Breakdance vorführen. Hoch hinaus ging es mit Maria Schmitz, die unter der Hallendecke mit einer phantasievollen Choreographie überraschte. Ebenfalls hoch hinaus ging es bei Helena Lehmann, denn ihr Reich war die vertikale Stange, wie man sie vom Poledance kennt. Doch mit lasziven Stangentanz hatte ihr Vertikaltanz nichts gemein, vielmehr begeisterte Lehmann das Publikum mit atemberaubenden Drehungen hoch über deren Köpfe. Sehr schnell zum Publikumsliebling entwickelte sich der Schweizer Claude Criblez mit seinem Flugzoo. Seine selber gebastelten Tiere mit Motörchen, Propellerchen und Stäbchen wurden durch seine knochentrockene Moderation und fingerfertige Steuerung zu sympathischen Lebewesen, die durch die Viehversteigerungshalle schwebten. Genial auch die Wuschmaschine. „Wenn man hinten drückt, kommt vorne ein großer Wusch“ – in der Tat, man muss es selber gesehen haben. Gleich mehrmals auf der Bühne war der Jonglagekünstler Martin Mall, der neben Keulen werfen und Diabolo schleudern auch mit einem akrobatischen Publikumselfie überraschte. Die beiden sympathischen Holländer Flip´n Fly zeigten eine unkonventionelle und gerade deshalb höchst unterhaltsame Schleuderbrettshow, bevor die Musiker des Waldseer Panikorchesters das Finale einläuteten.
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