Am Volkstrauertag wird die Botschaft der Mahnmale lebendig
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 20.11.2017, Ausgabe Bad Waldsee – Aulendorf
Wildes Schneetreiben herrschte während der Gedenkfeier am Volkstrauertag beim Ehrenmal im alten Friedhof von Bad Waldsee. Nachdem Bürgermeister Roland Weinschenk in seiner Begrüßung die Rückbesinnung an die Opfer jeglicher Gewaltherrschaft anmahnte, ging Robert Häusle in der Gedenkrede vertieft auf die Bedeutung des Volkstrauertags im Jetzt und Heute ein. Häusle, Schulleiter am Gymnasium, analysierte das Wort „Volkstrauertag“, eine Zusammensetzung aus den Begriffen Trauer und Volk. Steht „Trauer“ für die Emotionen nach Schock und Depression, so wird der Begriff „Volk“ bedeutungsschwanger in vielerlei Hinsicht überfrachtet und im politischen Machtkampf gezielt auch missbraucht. Als Leitmotto seiner Rede hatte Häusle ein Zitat des Philosophen Gabriel Marcel gewählt: „Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn“. Damit dies nicht passiert, ist es nötig, dass man die Mahnmale zum Sprechen bringt, so Häusle.
Bürgermeister Roland Weinschenk und die Truppenkameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebener vertreten durch Carl Friedrich von Wuthenau legten jeweils einen Kranz am Ehrenmal ab, während die Stadtkapelle das Lied vom „Guten Kameraden“ spielte. Neben der Stadtkapelle waren auch das Deutsche Rote Kreuz, die Kolpingfamilie, die Blutreitergruppe Bad Waldsee, der Heimat- und Trachtenverein d´Schloßseer, die Turngemeinde, der Liederkranz und der Schützenverein KK Steinach mit einer Fahnenabordnung vertreten.
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