Waldseer Schunkelwalzer als olympische Hymne
Buntes Programm beim Zunftball mit
Bildern die man nie vergessen wird
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 25.02.2019
die Ehrungen beim Zunftball gibt es hier
Es sollten saubere Spiele werden und deshalb hatte die Narrenzunft Waldsee kurzerhand ein paar ganz neue Sportarten in die olympische Wettkampfarena geschickt. Sportarten, die in ihrer Exklusivität noch nicht von Funktionärsgeschacher und Dopingmedizin unterwandert sind, dafür aber dem Publikum in der vollbesetzten Stadthallenarena viel Spaß machten.
„Olympia in Rio, Peking und Pyeongchang – dieses Jahr ist Waldsee dran“. Ein attraktives Motto mit dem die Ballverantwortlichen der Narrenzunft für die Besucher eine große Spielwiese von den Anfängen im alten Griechenland bis zu den Abenteuern des legendären Jamaika Bobs im Eiskanal der Winterspiele boten. Und alle waren sie gekommen, die Dopinggötter aus Delphi, die olympischen Flammen in vielfältiger Art, bunte Fahnenabordnungen und selbstverständlich auch die IOC Funktionäre samt Dopingärzten. Die gesperrte russische Dopingmannschaft konkurrierte mit den Kanadiern um Aufmerksamkeit, während der Münchner Olympiadackel von anno ´72 als beliebtes Maskottchen Erinnerungen weckte. Medaillen wurden allerhand verteilt und die Dressureiter, die Ruderer, die Ringer und Leichtathleten waren stolz auf ihren Erfolg auf dem Siegertreppchen.
Aufs Siegertreppchen gehört auch das zweistündige Programm, das von Marco Ludescher und Sven Hillebrecht zusammengestellt und von Alexander Bösch moderiert wurde. Bösch gelangen nicht nur treffsichere Überleitungen, er avancierte zwischendurch sogar zum eigenen Programmpunkt. Ausführlich untersuchte er den Dopinggrad von Zunftmeisters Roland Haag mit Unterstützung von Pfarrer Stefan Werner. Dass dopingfreie Höchstleistung möglich ist, zeigten zum Programmauftakt die TG-Turner von Peter Scheible. Ihr moderner Vierkampf aus Skisprung, Bodenturnen, rhythmischer Gymnastik und Freestyle-Skiing beeindruckte nachhaltig. In dieselbe Kategorie sportlicher Höchstleistung gehören die Rope Skipperinnen um Barbara Pfeilsticker, deren rhythmische Choreografie kurzweilig und mit Wow-effekten gespickt war. Der Jungelferrat versuchte drei neue Sportarten vor dem gestrengen und korrupten Auge des IOC-Komitees zu platzieren. Einzig der Cheerleadertanz der Männer war erfolgreich, während Wettmelken und Stöckelschuhparcourslauf scheiterten. Der Zunftrat hingegen setzte da auf vertraute Sportarten. In Filmaufzeichnungen wurden Wettkämpfe im Gehen, Bahnradfahren, Beach Volleyball, Ringen und im 27 Metersprint gezeigt und die Sieger im Sportstudio interviewt. Wenn Bad Waldsee Olympiastadt wird, muss natürlich alles funktionieren. Auch der Transport der Athleten mit der Citybuslinie 18 auf den Löhlebuckel. Wie das klappt oder auch nicht, demonstrierte die Kiblergruppe mit dem blauglänzenden Alberto Tomba la bomba, alias Elme und der Buspassagierin Aischa, alias Stiefele. Auch Struppi Rupp machte sich als IOC Funktionär mit seiner Büttenrede Gedanken, inwieweit Bad Waldsee schon fit für Olympia ist. Seine Treffsicherheit dankten die Ballbesucher mit Standing Ovations. Olympia ist und bleibt ein besonderes Erlebnis. Anna Auer hat es mit „One moment in time“ eindrucksvoll besungen und die Tänzerinnen der Ballettschule Waidacher hatten einen äußerst attraktiven Tanz unter dem olympischen Feuer aufgeführt.
Bis weit in die frühen Morgenstunden lockten die Joe Williams Band die Tanzsportler auf die Tanzfläche, während in der schummrigen Schwemme DJ Maristo für den richtigen Sound sorgte.
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