Ballettschule Waidacher – Cinderella und HipHop

Rauschende Ballszenen sind ein Fest für das Auge

Ballettschule Waidacher präsentiert Cinderella vor 1800 Zuschauern
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veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 30.04.2018, Ausgabe Bad Waldsee – Aulendorf

Es ist natürlich ein Märchen, dass Cinderella trotz böser Stiefmutter am Ende den Prinzen kriegt. Es klingt fast wie ein Märchen, das zu den vier Vorstellungen jeweils rund 450 Besucher kommen. Es ist märchenhaft, dass es der Ballettlehrerin Julia Waidacher seit Jahren gelingt, ihre Tänzerinnen für das Ballett und den ausdrucksstaken HipHop Tanz zu begeistern. Doch aus all dem wird ein reales Erlebnis – der alljährliche Ballettabend in der Stadthalle Bad Waldsee, bei dem die Eltern, Tanten, Opas und Freunde der Tänzerinnen für zwei wunderbare Stunden in die Welt des Tanzes entführt wurden.

Die bewährte Zweigliderung des Abends wurde auch dieses Jahr beibehalten. Zunächst also der Stoff eines klassischen Balletts, der jedoch musikalisch und szenisch an die Bedürfnisse der Ballettschule angepasst wurde, so dass von den jüngsten bis zu den erfahrensten Tänzerinnen alle zum Einsatz kommen. Es war dieses Jahr die Geschichte von Aschenputtel, die im internationalen Umfeld als Cinderella bekannt ist und ursprüngliche einmal von den sowjetischen Komponisten Sergei Prokofjew vertont wurde. Doch sein abendfüllendes Ballett wurde auf 50 Minuten komprimiert, in denen die Geschichte auf kurzweilige und anmutige Art auf den Punkt gebracht wurde. Bei der Aufführung am Freitagabend waren es Christine Sauter als Stiefmutter, sowie Diana Sauter und Manina Knor als Stiefschwestern, die Cinderella das Leben schwer machten. In der Rolle der Cinderella glänzte Emma Stärk die mit fünf Solotänzen die Gemütszustände Trauer, Schmerz und Freude eindrucksvoll präsentierte. Gerade in den schweren Stunden findet sie Unterstützung durch weiße Mäuse, schwarze Katzen und – zur Freude des Publikums – die Jüngsten als allerliebste Babykatzen. Die elfjährige Lavinia war eine der schwarzen Katzen. „Ich bin jetzt schon im dritten Jahr dabei und es war nicht schwierig“ verrät sie der SZ nach der Aufführung. Ohne die gute Fee, am Freitagabend war es Lisanne Majovski, funktioniert das Märchen nicht. Begleitet von Tänzerinnen bringt sie Cinderella in einer sphärisch verklärten Szene das festliche Kleid, damit diese den Ball des Prinzen besuchen kann. Dieser Ball ist zweifelsohne der optische Höhepunkt der Aufführung. Nachdem die Kandidatinnen noch bei Tanzlehrerin Nina Dewor den richtigen Benimm und Schritt gelernt haben, defilieren sie charmant und gewinnend beim Prinzen vorbei. Doch schon sehr bald hat der Prinz, Oliver Geray, nur noch Augen für Cinderella, die trotz seines Werbens um Mitternacht verschwindet und nur einen Schuh auf dem Parkett zurück lässt.

Bei den Kandidatinnen waren auch Charlotte und Josefine Egenter deren Vater Bernhard neben der tänzerischen Leistung seiner Töchter auch von der professionellen Bühnentechnik ganz begeistert ist. Helga Schmid hingegen hatte bei der Aufführung nur Augen für ihre Enkelin Cindy Walter. Ulrike Walter ist die Mutter von Cindy und erklärt im Gespräch mit er SZ, dass sie es ganz toll findet, dass ihre Tochter auch nach 15 Jahren Ballett noch immer voller Begeisterung dabei ist. Dann verrät sie noch, dass im Programm nach der Pause die Tochter Natalie ihren Auftritt bei den HipHop Tänzen hat. Insgesamt sechs verschiedene Formationen von jugendlichen Tänzerinnen und Tänzern bestimmten den zweiten Teil des Abends. Nicht alle Stücke waren so bekannt wie „No roots“ von Alice Merton, bei dem das Publikum spontan mit Klatschen den markanten Rhythmus mitging. Bei schnellen Lichtwechseln deckten die Tanzschritte die ganze Bandbreite zwischen lasziv, ekstatisch bis hin zu sportlichen Bodenturnübungen ab. Zum großen Finale zeigte sich sogar Julia Waidacher kurz auf der Bühne, um gemeinsam mit ihren Eleven den langanhaltenden, tosenden Applaus zu genießen.

siehe auch Ballett – Dornröschen

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