Modelleisenbahnausstellung

Kinder könnten stundenlang zusehen

Eisenbahnfreunde planen Kompaktanlage des Bahnhofs Bad Waldsee

veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 17.12.2018

Die große Modulanlage der Eisenbahnfreunde Bad Waldsee e.V. hat eine geradezu magnetische Anziehungskraft auf Großväter und Enkelkinder beiderlei Geschlechts. Aber auch viele Freunde der großen und kleinen Eisenbahnen freuen sich am abwechslungsreichen Geschehen auf der Anlage, bevor sie im großen Saal der Stadthalle an den Händlertischen stöbern. Es hat schon Tradition, dass die Eisenbahnfreunde Bad Waldsee e.V. Jahr für Jahr an einem Adventssamstag zur großen Ausstellung und Börse in die Stadthalle einladen. Ein idealer Zeitpunkt, können doch zum einen die Eltern Weihnachtseinkäufe tätigen, derweil sich die Großväter mit den Enkeln vergnügen, auf der anderen Seite aber bietet die üppig mit Händlern bestückte Börse auch die Möglichkeit, noch das eine oder andere Geschenk zu erwerben.

Einer dieser Händler ist Karl Nußbaumer aus Biberach, der sich auf Ersatzteile der gängigen Modellbahnmarken spezialisiert hat. In unzähligen kleinen Behältern finden sich vom filigranen Kuststoffpuffer bis zum Antriebsmotor so ziemlich alles. „Aus all den Ersatzteilen könnte man eine fahrtüchtige Lok zusammenbauen“ erklärt Nußbaumer. Damit auf der großen Anlage im Foyer der Stadthalle die Loks laufen, sitzen Jan Siering und Frank Schlegel an den PC´s mit der Steuerungssoftware. „Wir sind für den kompletten Fahrbetrieb zuständig“, so Siering. Acht verschiedene Züge sind es insgesamt, die auf der großen Schleife ihre Runden drehen. Robert Buck aus Weingarten freut es, denn regelmäßig kommt er nach Waldsee, wenn die große Anlage in Betrieb zu sehen ist. Auch der Waldseer Bernd Wild schaut mit einer gewissen Bewunderung auf die Modelllandschaft, denn er selber hat zu wenig Platz für eine eigene Anlage. „Ich bin Sammler“ erklärt Wild, „ich sammle die Züge, die mir gefallen“ und wendet sich dann dem großen Saal mit den Händlern zu. Noch in den Kinderschuhen steckt das nächste große Modellprojekt der Eisenbahnfreunde. Sie wollen möglichst authentisch das Bahnhofsgelände von Bad Waldsee in den 70-er Jahren nachbauen. Das Modell reicht dann von der Steinenberger Straße bis zur Biberacher Straße, es wird im Süden das Lagerhaus der BAG umfassen und im Norden bis zum Gebäude der ehemaligen Württembergischen Seidenweberei, später AEW, reichen. Vorstandsmitglied Jochen Frickel erklärt voll Begeisterung das Vorhaben. „Unser Ziel ist es, dass die Waldseer ihren Bahnhof wieder erkennen“. Der Weg dahin ist jedoch noch weit. Im zurückliegenden Jahr wurde für zwei Segmente die komplexe Technik gefertigt, damit die Züge sowohl im sichtbaren Gelände, wie auch im sogenannten „Schattenbahnhof“ fahren können. Neun Meter lang wird die Kompaktanlage aus sechs Segmenten einmal sein. Doch damit die Züge später einmal durch ein möglichst authentisches Gelände rollen, braucht es noch viel akribische Geschichtsforschung. Frickel wäre äußerst dankbar, wenn er noch Bildmaterial aus den Jahren 1960 – 2000 erhalten würde, um sich ein besseres Bild zu machen.

Info:
Wer entsprechendes Bildmaterial besitzt, wende sich an Jochen Wehrle, EBF Bad Waldsee, Postfach 1147, 88339 Bad Waldsee, Telefon: 07524-915951, E-Mail: ebf_badwaldsee@gmx.de.

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