Bunte Clownvielfalt im nächtlichen Aulendorf
Hausball Aulendorfer Wirte im halben
Dutzend mit Fasnetsbands on tour
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 4. Februar 2019
Bunt war es allemal und überall. Aufwändige Clownkostüme, schrille Perücken, skurrile Harlekinbemalungen und minimalistische Gesichtsmaske mit roter Anstecknase – die Besucher der Aulendorfer Clownnacht interpretierten vielfältig das Motto und zogen am vergangenen Samstag durch die sechs Kneipen, die sich am multistationären Hausball beteiligten.
Die Bar IrReal, das Wirtshaus Schalander, der Schlosskeller, das Bistro Kaktus, sowie die Gasstätten Heuboda und Hasen waren die teilnehmenden Kneipen, die sich über die gesamte Aulendorfer Innenstadt verteilten. Bei milden Temperaturen und so gut wie keinen Niederschlägen machte das Pendeln zwischen den Gasthäusern keine Probleme und auf der Gass erkannte man seinesgleichen sofort. Gelegenheit für einen kurzen Informationsaustausch über das nächste Ziel und die auftretenden Musikgruppen. Obwohl jeder der Wirte einen hauseigenen DJ im Einsatz hatte und so für stimmungsvolle Partykracher bestens gesorgt war, pendelten zusätzlich fünf Musikgruppen umher. Mit kurzen Gastauftritten lockerten der Fanfarenzug Graf Anton aus Tettnang, die Ponderosa Guys aus Bad Saulgau, die Schussentäler Schalmeien und die Lumpenkapelle Schindelbach-Zollenreute die Hausbälle auf. Auch die Aulendorfer Fasnetslader sollen auf Tour gewesen sein, doch hat die SZ niemanden getroffen, der sie gesehen hat.
„Irgendeiner kennt irgendwen und dann gehen wir hin“. Genau so war es bei den Fanfarenbläsern aus Tettnang, die im Gasthof Hasen mit schmissigen Stücken in die Nacht der Clowns starteten. Insgesamt vier Kneipen stehen auf ihrem Tourplan und so kommt es, dass man sich an diesem Abend nicht nur einmal begegnete. Auch der Weg der Ponderosa Guys, eine Lumpenkapelle aus Bad Saulgau, kreuzte sich im Schlosskeller und im IrReal. Hier starteten auch Jochen Gerstner und Ursula Döbele ihre Partynacht. Die beiden sind fasziniert davon, dass die Nacht der Clowns ein einziger großer Ball ist, mit einem einheitlichen Motto und doch sechs unterschiedlichen Orten. Ihr Weg durch die Kneipen führe sie ganz allmählich in Richtung Heimat verraten sie ihre Route. Anders die Strategie von den beiden Schneemann-Clowns Dieter und Sabine, die im Heuboden sitzen. „Wir bleiben den ganzen Abend hier, weil die Musiker ja alle vorbei kommen“. Die beiden Schwestern Ingrid und Brigitte hingegen haben ihr Glück im Kaktus gefunden. „Wir waren überall, doch hier ist es am besten“, verraten sie. Vermutlich liegt es an Donato Cupolo, ein begnadeter Entertainer, der absolut stimmsicher mit seinem Musikrepertoire für gute Laune sorgt und auch ein bisschen mit den Damen flirtet. DJ Elme legte bei gutgelaunten Gästen im Schalander auf und bei ausgesuchten Stücken griff seine Frau Uli auch gern mal zum Mikrofon und animierte zum Mitsingen. In der urigen Kulisse des Schlosskellers hatte die Lumpenkapelle Schindelbach-Zollenreute die tendenziell jüngeren Gäste schnell auf ihrer Seite, zu denen auch Viktoria aus Ulm gehörte. Sie blieb den ganzen Abend im Schlosskeller, wo sie bereits vor 20:00 Uhr das Angebot zum kostenlosen Clownschminken genutzt hatte. Mit speziellen Schminkfarben verwandelte Carmen die Alltagsgesichter der Gäste in traurige, fröhliche oder gar finstere Clowngesichter.
Die Zutaten zur Aulendorfer Nacht der Clowns waren eigentlich perfekt und dennoch waren es weniger Partygäste als in den vergangenen Jahren. Verschiedentlich wurde gegenüber der SZ geäußert, dass an diesem Abend wohl viele Narren ihren Platz in der Stadthalle bei einer privaten Geburtstagsparty gefunden haben und nicht in den Kneipen.
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