Wir haben einen Landesmeistertitel
Ohne Meisterschaften keine Sportlerehrungen
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 27.09.2021
noch mehr Bilder gibt es am Ende des Textes
Sina Scheffold und Tabea Wieland vom Ruderverein Waldsee haben sich als erste einen Landesmeistertitel auf dem heimischen Stadtsee geholt. Zwei Tage lang war der Landesruderverband Baden-Württemberg (LRVBW) mit seinen Funktionären, Kampfrichtern und 26 startenden Vereinen zu Gast in Bad Waldsee.
Außer der Reihe wurde es dieses Jahr infolge der Julihochwässer erforderlich, kurzfristig einen Austragungsort für die Meisterschaften zu suchen, erklärt die Vorsitzende des LRVBW Heike Breitenbücher im Gespräch mit der SZ. Ihr großer Dank galt deshalb dem Waldseer Vorstand Dieter Seebold und Bürgermeister Matthias Henne, den sie im Rahmen des am Sonntag durchgeführten kleinen Festaktes persönlich zum Ausdruck brachte. Neben einer Bootstaufe und Vereinsjubiläen wurde der Waldseer Regattaleiter und bis vor einem Jahr Vorsitzende des LRVBW Uwe Gerstenmaier zum Ehrenmitglied ernannt.
In seiner Funktion als Regattaleiter zeichnet sich Gerstenmaier mitverantwortlich für die Durchführung der Rennen und die Organisation vor Ort. Blaue Armbänder weisen ihre Träger als akkreditierte Personen aus – das bedeutet konkret, dass alle Sportler den 3G Standard erfüllen. Gleichzeitig befand sich auf den Armbändern ein Barcode der direkt zu den Ergebnislisten führte, die unmittelbar mit Abschluss der einzelnen Rennläufe im Netz bereit standen. So vermeiden wir die Menschenansammlung, die es üblicherweise an den großen Infotafeln gegeben hat, erklärt Gerstenmaier die Bausteine des erforderlichen Coronaschutzkonzeptes.
Die Anmeldezahlen zur Landesmeisterschaft, die dieses Mal anstelle der traditionellen Herbstregatta stattfand, waren trotz der Abwesenheit der österreichischen und schweizer Bodenseevereine enorm. 500 Ruderer aus 26 Vereinen haben sich für die insgesamt 173 Läufe angemeldet, die während der zwei Tage durchgeführt wurden. Für eine Teilnahme an der Landesmeisterschaft ist eine hohe Motivation vorhanden, denn nicht nur in Bad Waldsee, sondern auch in vielen anderen Städten ist das erfolgreiche Abschneiden bei einem Meisterschaftswettbewerb die Voraussetzung dafür, dass die Sportler bei den kommunalen Sportlerehrungen berücksichtigt werden. Die Voraussetzungen dafür haben in Bad Waldsee Sina Scheffold und Tabea Wieland mit ihrem Sieg im Juniorinnen Doppelzweier der Altersklasse A im Leichtgewicht geschaffen. Ein begeisterter Dieter Seebold kommentierte spontan „Wir haben unsere Landesmeisterinnen!“.
Vor allem am Samstag war bei strahlendem Sonnenschein wieder diese besondere Atmosphäre zu spüren, derentwegen es die Menschen an den See zieht. Unter ihnen fanden sich auch sechs Damen die mit bepackten Fahrrädern die Vorläufe am Samstag verfolgten. Es war kein Zufall, dass sie gerade in Bad Waldsee eine längere Pause eingelegt haben. Jurek Sauter geht in der Männerklasse im Vierer ohne Steuermann ins Rennen und seine Mutter Viola war eine der sechs Radlerinnen. Jurek war schon als Jugendlicher wiederholt bei den Herbstregatten auf dem Waldseer Stadtsee und abgesehen von der Akkreditierung mit dem blauem Armband das alle Sportler tragen, empfand er den Regattabetrieb 2021 als ganz normal. Dazu trug auch Thomas Witt bei, der als Wettkampfrichter des LRVBW am Steg steht, an dem die Boote zu Wasser gelassen werden. „Wir achten darauf, dass die Boote den Sicherheitsanforderungen entsprechen“ erklärt er.
Mit der Landesmeisterschaft hatte der Ruderverein dieses Jahr das Highlight für die Baden-Württembergische Ruderfamilie zu Gast, zumal es davor nur sehr wenige Rennen gegeben hat. Die Meisterschaftsläufe sind bedeutender, als die traditionelle Herbstregatta, die für die Ruderer normalerweise einen schönen Saisonabschluss darstellen, erklärten mehrere aktive Ruderer übereinstimmend.
Schreibe den ersten Kommentar