Liebe ist immer wieder eine Entscheidung
Wertschätzende Segnung von Ehejubilaren in St. Martin
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 11. Mai 2021
In einer langjährigen Beziehung muss man der Liebe immer wieder neuen Schwung geben. Dies bestätigen einstimmend Claudia Reinhard und Ralf Mönnigmann. Sie sind eines der 19 Paare die am Sonntag zusammen mit Pfarrer Anantham Antony und der Kirchengemeinde St. Martin Gott danken.
In der Aulendorfer Kirchengemeinde St. Martin ist es Tradition, dass am Muttertag die Ehepaare in den Mittelpunkt gestellt werden, die im aktuellen Jahr silberne, goldene oder diamantene Hochzeit feiern können. Einmal diamantene Hochzeit, zehn Mal goldene Hochzeit und acht Mal silberne Hochzeit waren Grund genug, dass auch dieses Jahr wieder ein besonderer Gottesdienst gefeiert wurde, zu dem sich insgesamt 80 Personen angemeldet hatten – die Jubilare hatten natürlich auch „Festgäste“, in der Regel inzwischen die eigenen Kinder, mitgebracht. Die Kirche war festlich geschmückt, mit Blumengebinden an den Bänken, wie es seit Jahren guter Hochzeitsbrauch ist. Auch 19 Hochzeitskerzen standen bereit. Diese werden, so Pfarrer Antony, vom Kerzenteam Jahr für Jahr mit neuem Motiv und Farben gestaltet. „Die schenkt die Pfarrgemeinde den Paaren zum Fest“ erklärt Antony. Überhaupt ist es ihm in seinen Texten wichtig, dass die Gemeinde die Paare stärkt und im Gebet begleitet. Die lange Treue in einer Ehe verdient Wertschätzung durch Gesellschaft und Kirche. Es ist wichtig das Schöne und das Gute zu stärken und nicht nur auf Defizite zu blicken. Für eine Betrachtung des gemeinsamen Ehelebens orientiert sich Antony an folgenden Schlüsselworten: Erwählen – Begleiten – Fürsorge – Scheitern – Heilen.
Aus der Praxis berichten Claudia Reinhard und Ralf Mönnigmann im Gespräch mit der SZ. Die beiden haben vor 25 Jahren in Gammertingen geheiratet, haben vier Kinder und wohnen seit über 20 Jahren in Aulendorf. Das Gespräch miteinander spielt für die beiden eine zentrale Rolle. Wertvolle Impulse und Hilfestellung dazu, haben sie bei Marriage Encounter (ME) erhalten. ME ist eine weltweite Gemeinschaft von Ehepaaren, die sich gegenseitig ermutigen und stärken, die Beziehungen mit Offenheit, Vertrauen und Freuden zu gestalten und zu leben. Als Mann habe er gelernt, Gefühle zu entdecken und auch mitzuteilen, berichtet Ralf. Durch den monatlichen Austausch bei ME gelinge es auch der Beziehung immer wieder neuen Schwung zu geben. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der „Alltag die Liebe auffrisst“ so Claudia. „Wenn wir wissen, dass der Partner weiß, wie es mir gerade geht, dann ist schon vieles einfacher“ beschreiben die beiden einen wichtigen Schlüssel für eine gelungene Beziehung, in der es immer wieder Entscheidungen bedarf.
Im Gottesdienst segnete Pfarrer Antony die 19 Paare, nachdem diese gemeinsam ein Gebet gesprochen hatten. Antony bezog am Ende der Messe kurz Stellung zur Diskussion um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Er wolle das Thema Segnung nicht instrumentalisieren, sondern eine Segnung solle zum Nutzen für die Gemeinde und die Gläubigen sein. Für Seelsorge will er auf jeden Fall die Türen offen halten und verwies abschließend auf die Apostelgeschichte, Kapitel 10, Verse 34 und 35.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von einer Frauenschola des Kirchenchores unter der Leitung von Wilfried Kirner äußerst stimmungsvoll begleitet.
Infos zu Marriage Encounter: https://me-deutschland.de/
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