Polkas und gewagte Gedichte machen gute Laune
Peter Schad und seine Oberschwäbischen Dorfmusikanten begeistern 200 Besucher
veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 02.11.2021
Die Freude des Peter Schads endlich wieder in Bad Waldsee ein Konzert spielen zu können kam von Herzen, saßen vor ihm doch 200 Zuhörer in der Waldseer Stadthalle. Bei Peter Schad wissen die Gäste, was sie erwarten dürfen – ein Konzert das prall gefüllt ist mit Polkas, Mährischer und Böhmischer Blasmusik und mit schnellen und langsamen Walzern. Den Unterschied zwischen Mährischer und Böhmischer Blasmusik wusste Schad natürlich prägnant und humorig zu erklären. „Die Böhmische ist für das Gemüt, die Mährische ist für die Beine.“ Vertreter der ersten Gattung war das Stück „Gablonzer Perlen“ während mit dem „Mährischen Feuer“ ein grandioses musikalisches Spektakel zu hören war.
Die Konzerte mit den Oberschwäbischen Dorfmusikanten sind kurzweilig. Das liegt neben der Musikauswahl vor allem auch an Schad, der mit seinen trockenen, launigen Kalauern in der Moderation den Humor des Publikums trifft. Am Sonntagabend war dazuhin auch Hugo Breitschmid zu Gast, dessen Gedichte in ganz Oberschwaben bekannt sind. Tiefsinnige Lebensweisheiten und „gewagte Gedichte“, so Breitschmid, halten sich bei seinen Auftritten die Waage. Aber natürlich stand die Musik im Mittelpunkt, des fast dreistündigen Konzerterlebnisses. „Estudiantina“ ist ein Arrangement von Émile Waldteufel. Rassig und gespickt mit vertrauten Akkorden der spanischen Halbinsel begeisterte dieser schnelle Walzer das Publikum. Das 17-köpfige Ensemble der Oberschwäbischen Dorfmusikanten ist besetzt mit hochkarätigen Musikern, die allesamt das Zeug zum Solisten haben. Herauszuheben wäre hier die Sängerin Carina Kienle. Die Filmmelodie „Gabriellas Song“, eine deutsche Fassung vom ABBA Hit „I have a dream“ und die eine oder andere Polka bekamen durch ihre Stimme das passende Klangbild. Natürlich durfte die von Schad selber komponierte Kuschel-Polka an diesem gelungenen Abend nicht fehlen.
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