Wirtschaftsimpuls mit L.P. Bessis 2021

Mit Pink Pony aufs richtige Pferd gesetzt

Waldseer Unternehmer und Akteure nutzen neues Austauschformat

Veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 25.10.2021

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Ein spannendes Impulsreferat, feine Häppchen und Getränke, kleine Gruppen die sich an Stehtischen im Foyer und im Saal angeregt unterhalten, dazu noch geschmeidiger Jazz vom Trio Sax´n Max – kurzum, das neue Netzwerkformat „Wirtschaftsimpuls Bad Waldsee“ ist am vergangenen Freitag erfolgreich an den Start gegangen. Mit Lukas-Pierre Bessis stand eine schillernde Persönlichkeit der Werbe- und Kreativszene auf der Bühne, die ganz nebenbei auch noch Chef der Agentur Pink Pony ist. Zur Erinnerung, Pink Pony wurde am 26. Juli vom Waldseer Gemeinderat damit beauftragt den Markenprozess für die Stadt Bad Waldsee durchzuführen. Mit berechtigtem Interesse waren also die 70 lokalen Unternehmer und Akteure ins Haus am Stadtsee gekommen, um sich ein Bild davon zu machen, wer sich nun konkret hinter dem trivialen Begriff Pink Pony verbirgt.

Das von Bernhard Schultes vor über 15 Jahren geschaffene Forum zum Dialog für Waldseer Gewerbetreibende „Wirtschaft im Gespräch“ kam mit der Umorientierung von Schultes und dem Corona Lockdown 2020 zum Erliegen. Unter der Regie von Shqipe Karagja startete nun der Wirtschaftsimpuls Bad Waldsee, der sich als Ziel Dialog, Netzwerk und Austausch gestellt hat. Karagja freut sich deshalb, wenn möglichst viel Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen daran teilnehmen. So ergibt sich Vielfalt mit anregendem Austausch. Zur Teilnahme ermuntert sie besonders auch jene Leute, die noch nie an einer Netzwerkveranstaltung teilgenommen haben. Berthold Schmidinger ist so jemand. Da die vergangenen Veranstaltungen einen guten Ruf genossen, wollte sich Schmidinger nun selber ein Bild machen, zumal auch das Thema von Bessis´ Rede neugierig macht.

„Fuck Mittelmaß“ steht provokativ als Slogan über dem Programmpunkt des Digital Evangelist Lukas-Pierre Bessis. Dass englische Begriffe die Werbe und Ideenbranche dominierend durchziehen ist ein Fakt, der sich nicht nur an der Funktionsbezeichnung Bessis´ wiederfindet. Genauso gehört selbstredend Klappern zum Geschäft, was der Redner völlig unbescheiden zu Beginn des äußerst kurzweiligen Vortrags für sich in Anspruch nahm. Strukturiert blickte Bessis zunächst auf die Geschichte der Werbekommunikation zurück die sich bis zu den vier Haupttrends der Jetztzeit entwickelt hat. Diese sind Bewegungen (wie ATAC), Nachhaltigkeit, Globalisierung inclusive des Gegentrends Regionalität und Digitalisierung. Gerade die digitale Welt schwappt über an Informationen und es hat sich ein Kampf um die Aufmerksamkeit des Nutzers=Kunden entwickelt – und auch der Tourist ist ein Kunde. Also gilt es bessere Ideen als das gebräuchliche Mittelmaß zu entwickeln. Anschauliche Beispiele präsentierte Bessel sowohl für das Mittelmaß, wie auch für herausragende Konzepte. Pink Pony habe diese Konzepte analysiert und als Leitbild die Creative Effectiveness entwickelt. Kurz eingedeutscht, man will Ideen entwickeln um Produkte zu verkaufen und nicht um Kunstwerke zu schaffen. Dazu müssen die Ideen laut Bessis produktorientiert sein, sie müssen auf eine einzige Botschaft fokussiert werden und sie müssen schnell und wahr (aus der Sicht der Zielgruppe) sein. Natürlich sollte eine Imageidee auch auffällig und vor allem verständlich sein. Bessis möchte mit seiner Marketingstrategie den Kunden ins Zentrum stellen, damit sein Leben besser wird – das wäre dann customer centric marketing. Gut strukturiert, mit anschaulichen Videoclips hatte das halbstündige Impulsreferat den kräftigen Applaus verdient. Bessis untermauerte mit seinem Auftritt, dass sich der Gemeinderat offensichtlich für die richtige Agentur entschieden habe, so der Eindruck in einzelnen Gesprächsgruppen. Auch Alexander Thomas von der gleichnamigen Werbetechnikfirma in Bad Waldsee war von der Präsentation angetan. Er hofft natürlich darauf, dass die praktische Umsetzung des mit Spannung erwartenden neuen Stadtmarketings mit lokalen Akteuren erfolgt. Bürgermeister und Gastgeber Matthias Henne betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit sich von der Masse abzuheben. Und Henne nutzte auch die Gelegenheit in komprimierter Form die aktuellen Themen der Bad Waldseer Lokalpolitik anzusprechen. Neben Altstadt für Alle, Gewerbegebiet und Wohnbauentwicklung, Kinderbetreuung und Breitbandversorgung bescherte die Ernennung zur Großen Kreisstadt am 22.02.2022 und ein städtischer Weihnachtsmarkt im Bereich Hochstatt und Grabenmühlweg aufmerksame Zuhörer (die SZ berichtete bereits zu beiden Themen).

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