Alfons Mai – Buchvorstellung

Der Segenspfarrer Alfons Mai soll nicht vergessen werden

Helmut und Martin Hecht veröffentlichen Buch über den Wegbereiter des Aulendorfer Schönstattzentrums

veröffentlicht in der Schwäbischen Zeitung vom 20.06.2023

Ordentlich gestapelt und noch in Folie eingeschweißt liegen die Bücher über Pfarrer Alfons Mai im Wohnzimmer von Helmut Hecht. Gemeinsam mit seinem Sohn Martin und dank der tatkräftigen Unterstützung eines kleinen Redaktionsteams haben die beiden ein rund 250 Seiten starkes Buch über das Leben und Wirken von Pfarrer Mai im Eigenverlag veröffentlicht. Ein Hauptaugenmerk des Buches blickt natürlich auf die Spuren, die Mai in Aulendorf hinterlassen hat.

„Wir wollten das wunderbare Priesterleben von Mai in einem Buch festhalten – gegen das Vergessen“ erklären Vater und Sohn einmütig, als Motivation für das bemerkenswerte Werk, das Ende 2019 in Angriff genommen wurde. Helmut Hecht berichtet im Gespräch, dass er Mai kennt, seit er 10 Jahre alt ist und Mai Kaplan in Aulendorf war. „Es war eine Weichenstellung für mein Leben“ so Hecht. Über all die Jahre hat sich zwischen den Männern eine tiefe Freundschaft entwickelt und in seiner Schussenrieder Pensionärszeit hat Mai – schwerkrank – an Hecht die Bitte herangetragen, die Aufgaben eines Betreuers und zur gegebenen Zeit des Testamentsvollstreckers zu übernehmen.

Wie geht man das Unterfangen an, ein literarisches Denkmal für die Nachwelt zu errichten? Helmut Hecht hatte Ende 2019 über 50 Weggefährten von Mai angeschrieben und um Unterstützung beim Buchprojekt gebeten. Die Resonanz war unglaublich so Hecht. Alle haben mit Begeisterung mitgemacht, Beiträge geschrieben und Originaldokumente eingereicht. Neben den extra verfassten Erinnerungstexten der Weggefährten kamen viele Briefe aus dem umfangreichen Schriftverkehr, den Mai mit seinen Mitmenschen pflegte. Predigttexte von Mai und Texte über Mai anlässlich von Priesterjubiläen, fanden genauso den Weg nach Aulendorf wie stapelweise Fotografien. Übrigens viele Fotografien von Mai selbst, der sein Leben gerne mit der Kamera dokumentierte. Das kurioseste Dokument das eingegangen ist, war eine Tonaufnahme von einem Anrufbeantworter, auf dem Mai eine Nachricht hinterlassen hat, erklärt Martin Hecht. Bemerkenswert ist es aber insofern, weil Mai – und das zeichnete ihn aus – am Ende der Tonaufnahme den Segen spricht. „Mai war ein Segenspfarrer“ erklärt Helmut Hecht, denn bis zum Schluss hat er sein Gegenüber nie ohne den Segen Gottes ziehen lassen. Aus all diesen Quellen ein Buch zu formen war nun die mühevolle Aufgabe von Martin Hecht. Die eingereichten Texte wurden nicht redigiert und blieben unverändert. Die Bilder mussten digitalisiert werden und schließlich ging es an den Satz und die Gestaltung. „Dabei ist das Buch immer dicker geworden“ erklären beide Hechts und irgendwann warteten die Mitwirkenden auf das fertige Produkt. Bevor es im Frühjahr 2023 gedruckt werden konnte, hat das ehrenamtliche Redaktionsteam noch intensiv beraten, Korrektur gelesen und dem Werk den letzten Schliff verpasst.

Ab 20. Mai wurden dann die ersten Exemplare verteilt und fortan wurde Helmut Hecht von Rückmeldungen überschwemmt. „Ich bin sprachlos, die Begeisterung ist grenzenlos“ freut sich Hecht beim Gespräch mit der SZ.

Das Buch kostet 16,- Euro und kann im Schönstattzentrum Aulendorf oder direkt beim Helmut Hecht (Email: helmut.hecht@online.de) erworben werden.

Info zu Pfarrer Alfons Mai:

Gelebt von 1919 bis 2019. Priesterweihe 1947 in Schwäbisch Gmünd. Nach Vikarszeiten in Esslingen und Langenargen wirkte Mai von 1951 bis 1963 in Aulendorf als Kaplan. Hier gründete er die St. Georgs Pfadfinderschaft, die Kolpingjugend und die Schönstattjugend. Maßgebend war er die treibende Kraft für den Kauf des Grundstücks auf dem Marienbühl im Jahr 1958, auf dem sich heute das Schönstattzentrum befindet. Errichtet wurde das Schönstattzentrum ab 1976 von der Michaelsgemeinschaft, ein Verein, zu dessen Gründungsmitgliedern Mai gehörte. Von 1963 – 1987 war Mai Pfarrer in Mühlheim a.d. Donau. Als Pensionär kehrte er von 1987 – 2015 nach Bad Schussenried zurück und verbrachte die letzten Jahre bis zu seinem Tod am 02.01.2019 im Wohnpark St. Vinzenz in Aulendorf.

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